Schneelast ist ein großes Problem für die Hausbesitzer. Was tun, um den Dach Schneelasten vorzubeugen? Weißer und schneevoller Winter ist ein Traum vieler von uns. Jedoch sind nur wenige sich dessen bewusst, dass der Schnee eine enorme Bedrohung für Bauobjekte bildet. Dies betrifft insbesondere geräumige Gebäude mit Stahlkonstruktion, wo das Baumaterial unter dem Einfluss von Schnee das Dach zusätzlich belasten kann. Daher erklären wir im vorliegenden Artikel, was die Schneelast eigentlich ist und welche Bedrohungen er mit sich bringt.
Schneelast
Unter Schneelast ist eigentlich nichts anderes zu verstehen als die Ansammlung von Schnee bzw. Eis auf einem Bauobjekt, vor allem auf dem Dach oder Dachboden eines Gebäudes. Den Koeffizient der Schneelast berechnet man anhand von entsprechenden Gleichungen. Diese beziehen sich auf die im Baustoff vorhandene Wassermenge sowie die Tiefe der Schneeansammlung. Nach geltendem Baurecht müssen alle errichteten Bauwerke einer bestimmten Schneelast standhalten. Letztere bestimmt man je nach der geographischen Lage des Errichtungsortes.
Man sollte dabei unterstreichen, dass es verschiedene Schneearten gibt, von denen das Gewicht des Schnees abhängt. Eine andere Masse wird leichter und pulvriger Schnee haben und eine viel geringere hingegen der Schnee, der dick und nass ist. Aus diesem Grund basiert die Berechnung der Schneelast nicht etwa auf deren Tiefe, sondern auf der Gesamtmasse des im Schnee enthaltenen Wassers. Diese Masse hängt wiederum vom konkreten Gebiet ab.
Erwähnenswert ist auch, dass die Schneelast im Fall eines Daches unter anderem vom Bauprojekt- bzw. Design sowie mehreren Umgebungsfaktoren abhängt. Sehr bedeutend ist z.B. die Dachkonstruktion. So werfen die steil geneigten Dächer den Schnee effektiv ab. Dadurch tragen sie eine wesentlich geringere Last, wenn man sie mit den Flachdächern vergleicht. Geht es um die Umweltfaktoren, so sollte man beispielsweise das Schneeschmelzen berücksichtigen, weil es die Verteilung des Schnees auf der Dachfläche sehr schnell verändern kann. Die Schneelasten und Dachlawinen sind sehr gefährlich für die Dachkonstruktion und die Menschen und alle Gegenstände, die sich rund um das Haus befinden.
Schneelasten in Deutschland
Wie bereits erwähnt, hängt das Gewicht des Schnees nicht nur von dessen Art, sondern auch von demjenigen Gebiet, in dem sich das Gebäude befindet. Deshalb schreibt man den Koeffizient der Schneelasten in Deutschland jedem einzelnen Landesgebiet zu. Auf diese Weise markiert man die sogenannten Schneelastzonen.
In Deutschland hat man die Schneelast 1990 anhand der Norm DIN EN 1991–1–3 rechtlich geregelt. Nach der Aktualisierung dieses Dokuments im Dezember 2010 gilt es unter der Bezeichnung “Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 1-3: Allgemeine Einwirkungen, Schneelasten”, samt dem nationalen Anhang, im ganzen EU-Raum. Auf dessen Grundlage erstellte man eine dreistufige Schneelast-Skala, bei der u.a. veränderliche (1), ständige (1) und statische (3) Einwirkungen auftreten. Diese Skala weist auch auf Übergangszonen hin (1a, 2 a), die sich durch Mischmerkmale charakterisieren. Was sollte man darüber wissen?
Schneelastzonen Deutschland
Generell sieht es so aus, dass Schneelastzonen Deutschland quasi in gewisse Gebiete teilen, die als Zone 1, Zone 2 und Zone 3 qualifiziert werden. Und so geht man davon aus, dass es in den Zonen 1 und 2 normalerweise zu keinen überdurchschnittlichen Schneefällen kommt. Nach der Norm DIN EN 1991–1–3 definiert man die Schneelast in diesen Gebieten folgenderweise:
- 1 Zone – 0,65 kN/m² – Schneelast bis zur Höhe von 400 m;
- 1a Zone – 0,81 kN/m² – Schneelast bis zur Höhe von 400 m;
- 2 Zone – 0,85 kN/m² – Schneelast bis zur Höhe von 285 m;
- 2a Zone – 1,06 kN/m² – Schneelast bis zur Höhe von 285 m;
- 3 Zone – 1,10 kN/m² – Schneelast bis zur Höhe von 255 m;
Wie man also sieht, hängt die Belastungsschwelle bei einem Dach (angegeben in kN/m²) von der topographischen Höhe über dem Meeresspiegel (gemessen in Metern). Zu erwähnen sei auch, dass derartige Berechnungen auch solche Details wie Dachneigung- und Form berücksichtigen sollen. Die Einteilung Deutschlands in Schneelastzonen erfolgt auf einer Karte, welche die räumliche Heterogenität des Schneefalls widerspiegelt. Diese Unterteilung erstellte man aufgrund von speziellen, in den letzten 50 Jahren durchgeführten Messungen. Die daraus folgenden Informationen hat man von lokalen meteorologischen Stationen erhalten. Somit ist ihre Genauigkeit offiziell bestätigt und garantiert.
Die Details der Dachkonstruktion sind für die Messungen deshalb so wichtig, weil die Neigung sowie die Form des Daches dessen Belastungswert stark beeinflussen. Die zunehmende Dachneigung bedeutet zugleich die Senkung der Schneelast. Kurz und bündig: je steiler das Dach, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Schnee herunterrutscht. Dieser Faktor verändert seinerseits natürlich den Schneelast-Koeffizient. Es ist also sehr empfehlenswert, auf der Dachfläche entsprechenden Schneefangsystem zu installieren.
Schneelastzone nach Postleitzahl (Deutschland)
Wie berechnet man den genauen Schneelastwert im konkreten Gebiet? Die einfachste Methode ist, eine Internet-Suchmaschine zu befragen. Diese lokalisiert und bestimmt anhand von 5-stelligen Postleitzahlen die Schneelastzone des jeweiligen Gebäudes. So berechnet man Schneelast nach Postleitzahl. Sie sollten allerdings darauf achten, sich bei der Eingabe der Postleitzahl nicht zu vertippen. Es gibt in Deutschland nämlich über 28 000 verschiedene Postleitzahlen. Mehr noch: 8 000 davon gehören zu Städten, über 16 000 zu Postfächern bzw. zu bestimmten Einzelgebäuden (wie etwa Messeturm, Opernturm und Taunusturm in Frankfurt am Main). Dabei sollte man auch berücksichtigen, dass 234 Orte in Deutschland über mehr als eine Post verfügen. Sucht man also dann nach einer Schneelastzone anhand von einer Postleitzahl, so sollte diese einem bestimmten Gebäude zugeordnet sein.
Schneelasten Dach
Auf den ersten Blick sieht Schnee gar nicht bedrohlich aus. Er steht ja sogar symbolisch, wegen seiner weißen Farbe, für Unschuld. Trotzdem kann Schnee auf dem Dach unter gewissen Umständen zu ernsthaften Beschädigungen entweder des Daches oder der ganzen Hauskonstruktion führen. Und auch die menschliche Gesundheit kann die Schneeansammlung durchaus bedrohen, man denke nur an Eiszapfen oder Schneeüberhänge. Im Endeffekt kommt es also zu deren Beschädigung oder, im schlimmsten Fall, gar Zerstörung. Die gute Nachricht lautet, dass diverse Schneezäune sowie Schneefanggitter dabei schnelle und effektive Hilfe leisten können. Sie schützen nämlich nicht nur die Dachkonstruktion, sondern tragen auch zur Erhöhung der Sicherheit von Personen bei, die sich in der Nähe des Gebäudes mit einem verschneiten bzw. schneebelasteten Dach befinden. Dank solchen Lösungen fallen keine Dachlawinen auf die vorbeigehenden Menschen herunter. Dieser Aspekt ist wirklich sehr relevant, denn der aus Wasser bestehende Schnee kann sehr viel wiegen.
Gewicht Schnee pro m2. Was wiegt Schnee?
Abschließend sollte man noch eine bedeutende Frage beleuchten, nämlich: Was wiegt Schnee, der vom Dach abrutscht. Nach den Schätzungen kann eine 15 cm dicke Schneedecke das Dach mit einer Kraft von etwa 150 kg/m² belasten! Dies hängt allerdings davon ab, mit welcher Schneeart man zu tun hat. Lockerer Schnee zeichnet sich durch ein geringes Gewicht aus, ca.
30 kg/m3. Am häufigsten fällt jedoch ein frischer und trockener Schnee, dessen Gewicht von 30 bis 100 kg/m3 beträgt. Im Fall von einem frischen, aber nassen Schnee kann sein Gewicht sogar bis zu 200 kg/m3 erreichen. Diese Masse nimmt dann am Winterende noch weiter zu, sodass sie schließlich beim festgewordenen Schnee sogar bis 300 kg/m3 beträgt. Das größte Gewicht erreicht der Schnee am Ende des Frühjahrstaus. Zu dieser Zeit kann der Schnee nämlich auch Eis enthalten und wiegt bis zu 400 kg/m3. Aus diesem Grund sollte man die Sicherheit des Gebäudes lieber nicht riskieren, sondern das Dach mit einem Schneefanggitter bzw. Schneezaun ausgestatten. Wenn Sie daran interessiert sind, bieten wir Ihnen sämtliche Informationen dazu auf der Webseite von Decket – einem renommierten Hersteller von Schneefanggittern und anderem Dachzubehör.